So, also, endlich haben wir den Osterquatsch hinter uns gebracht. Zuviel Freizeit, zuviel Familie, zuviel Cholesterin. Ich habe mich auch versteckt, trotzdem hat mich meine Familie gefunden. Das einzig schöne war das Suchdieeiergewinnspiel hier.
Und es gab aus falsch verstandenen religiösen Gründen mindestens einen Tag ohne Fleisch. Ja, nun mach ich mich nicht nur bei Lothar Matthäus unbeliebt, sondern ketze auch noch auf übelste und blasphemische Art und Weise. Ja, ich bin ein unartiger Junge.
Kein Fleisch also an einem Tag. Eine geniale Überleitung zu Fisch.
Ja, wir sind zwar selber Fische, haben trotzdem Spass mit den anderen größeren Fischen. Und ab und zu auch mal mit Haien. Und vor allem mit den Delphinen. Auch wenn Delphine schwule Haie sind. Eine Gruppe von Delphinen nennt man übrigens Schule. Eine Gruppe von Wahnsinnigen hingegen nennt man Pokerspieler, und eine Gruppe von glücklichen Wahnsinnigen nennt man Final Table.
Aber zurück zu den essbaren Meerestieren, den Fischen. Ich möchte den von mir so unglaublich wertgeschätzten Lesern meine Kochbegabung und –leidenschaft nicht vorenthalten und nachstehend mein Lieblingsfischrezept mit meinem 2-Finger-System herunterschreiben. Ist total einfach, sensationell lecker und macht extrem viel her. Jungs, damit kann man Frauen begeistern. Geschmacksexplosion und Showtime.
Zander al cartoccio
Drei große Kartoffeln 15 Minuten kochen. Vorher schälen. Kalt werden lassen.
2 Bögen Backpapier (am besten weißes, sieht einfach geiler aus) übereinanderlegen und in der Mitte mit Olivenöl bestreichen. Die Kartoffeln in Scheiben darauf legen. Salz und Pfeffer in großzügiger Dimension darüber. Eine Möhre schälen und dünne Streifen davon über die Kartoffeln. Mit einer Lachstange genauso verfahren. Mit einer Schalotte dasselbe. Darauf gut portioniert frischen Koriander. Darauf dünn geschnittene Tomaten. Ich empfehle Roma. Wenn man sich es leisten kann. Darüber (immer bei Tomaten) eine Prise Zucker. Das ganze wieder mit Olivenöl beträufeln. Und einem Esslöffel Weißwein. Gerne auch zwei. Und einem Esslöffel Wasser. Schwarze Oliven in Scheiben auf das bisherig geleistete drapieren. Eine Stange grünen Spargel darüber, diesen der Länge nach gedrittelt. Darüber wieder je einen Esslöffel Wasser, Olivenöl und Weißwein. Grobgehackte Petersilie darüber; bitte die glatte verwenden, ist einfach geschmacksintensiver. Jetzt das Fischfilet auf dem Berg drapieren. Natürlich nachdem vorher jede noch so kleinste Gräte entfernt worden ist. Ordentlich salzen, ordentlich pfeffern. Darauf zwei Zitronenscheiben legen. Und nochmal Olivenöl drauf.
Das Backpapier über dem Inhalt zusammenschlagen, an den Rändern wie ein überdimensionales Bonbon zusammendrehen und mit Küchengarn verschließen. Es gibt in Schickimicki-Koch-Zubehörboutiquen eine rotweiße Variante aus Frankreich.
Ab aufs Backblech und bei 180 Grad 30 Minuten in den Ofen. Gerne auch 35, das macht den Fisch nicht zäh. Als Bonbon geschlossen auf einen großen Teller und erst bei Tisch öffnen. Dann mit einer lässigen Handbewegung 3 frische Basilikumblätter auf die Duftexplosion, den Geruchsorgasmus legen, der sich mit Vehemenz aus der Ummantelung befreit. Bon Appetit.
Dazu passt ein trockener Weißwein. Für die Damen. Wir Kerle nehmen nen schweren Rotwein oder eine Karaffe selbstangesetzten Schnaps dazu.
Abschließend bleibe ich beim Thema Essen und Trinken und möchte auf das wohl unikateste, dennoch sinnfreieste Gewinnspiel aller Zeiten hinweisen: Im Royal Flush Magazin sind wir als Firma ab sofort mit eigenen Seiten vertreten; in der aktuellen Ausgabe gibt es ein Abendessen mit Robert Werthan und mir zu gewinnen. Der Hübsche und der Österreicher, wie wir in der Szene genannt werden. Prost.