Kolumnen

Österreich braucht seine Pokercasinos zurück!

Das Concord Card Casino Wien-Simmering ist wieder da und nach nur wenigen Tagen ist klar – Österreich braucht seine privaten Cardcasinos zurück.

Corona hat natürlich auch die Casino- und Pokerwelt durcheinander gebracht. Während die Casinos in Europa monatelang geschlossen hatten, entwickelte sich eine blühende illegale Pokerszene. In manchen Ländern wie Deutschland gehören die Privatrunden ohnehin zur Normalität, aber in Österreich war das nicht notwendig, denn man hatte quasi um die Ecke einen Cardroom. Und bei Casinos Austria gab es auch ein wenig Poker und ab und zu ein Event. So war Österreich jahrelang ein Pokerparadies, das letztes Jahr durch die Schließung der privaten Casinos und Corona zur Pokerwüste wurde.

Nach mehr als sechs Monaten haben die Casinos Austria ihre zwölf Standorte wieder geöffnet. Natürlich ohne Poker, denn die Zutrittsbeschränkungen und die Sperrstunde von 22 Uhr sind ausreichend Gründe, auf das Pokerspiel zu verzichten. 2021 werde es generell keine Events geben, wird auf der Poker-Webseite verkündet.

Cash Game Ticker CCC Wien-Simmering Pfingstmontag 18 Uhr

Was bleibt sind die illegalen Hinterzimmerrunden, von denen es alleine in Wien sicherlich mehr als 30 gibt. Und dann ist da Peter Zanoni mit seinen Concord Card Casinos. Am 21. Mai wurde das Stammhaus in Wien-Simmering wieder eröffnet. Man beruft sich auf ein Gutachten, das die privaten Cardrooms wieder erlauben soll und bislang hat die zuständige Finanzpolizei auch noch nicht die Zeit gefunden, eine andere Meinung zu vertreten. Gut so, denn neun Cash Game Tische am Montag (Feiertag) Abend zeigen, dass es dringend notwendig ist, die Spieler wieder aus den Hinterzimmern zu holen.

Lange genug wurden die Spieler abgezockt und wieder zurück in die Illegalität gedrängt. Corona-Prävention im Hinterzimmer? Spielerschutz? Muss man Spieler unbedingt ins benachbarte Ausland schicken, damit sie ihrem Hobby nachgehen können? Bei den Casinos Austria ist leider aufgrund von Corona und dem rigorosen Sparkurs keine Trendwende pro Poker zu erwarten. Dann sollten sich manche Politiker vielleicht weniger mit ihren eigenen Problemen rund um diverse Untersuchungsausschüsse kümmern, sondern mehr um ihre Wähler. Es gibt eine große Poker-Community in Österreich und jahrelang war man stolz darauf, als internationaler Standort zu gelten. Vielleicht findet der ein oder andere Volksvertreter doch die Courage, sich des Themas anzunehmen. Der Staat kann sicher nicht soviel Geld wie mit Lotto, Casinos, Automaten oder Sportwetten verdienen, aber alleine der Umstand, die Spieler zu entkriminalisieren und auch der Pflicht des Spielerschutzes nachzukommen,  sollten Grund genug sein.


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