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USA: PokerStars soll mehr als $1,2 Milliarden Strafe zahlen

Ein alter Rechtsstreit im US-Bundesstaat Kentucky könnte Flutter Entertainment eine Strafe in Milliardenhöhe kosten.

Seit mehr als einem Jahrzehnt versucht das Commonwealth of Kentucky gegen Online Poker vorzugehen. 2008 gab es einen spektakuläreren Fall. Damals forderte der Bundesstaat 141 Domains ein. Der Fall scheiterte jedoch.

Die neuste Meldung dreht sich um einen Rechtsstreit, der 2013 den Gerichten vorgelegt wurde. Der Bundesstaat fordert die Verluste der Spieler zurück. Spannend hierbei ist, dass aufgrund des Schadenersatzgesetzes (Loss Recovery Act) diese Summe verdreifacht werden kann. Aus diesem Grund sollte PokerStars insgesamt $870 Millionen zurückzahlen.

Der Fall ging durch mehrere Gerichte. Vor zwei Jahren verbuchte The Stars Group einen Erfolg, denn das Berufungsgericht in Kentucky entschied zugunsten des Poker Rooms. Das Commonwealth of Kentucky verpasste es klarzumachen, warum es „eine Person“ darstellt, oder warum es Anspruch auf die gesamte Summe hat.

Nun hat jedoch der Oberste Gerichtshof in Kentucky entschieden. Dieses widerspricht dem Berufungsgericht in allen Punkten. Das Commonwealth darf durchaus als Person gesehen werden und da in dem Gesetz, auf das sich die Klage stützt, auch Verwandte und alle anderen Personen, die durch die Verluste eines Spielers Schaden erlitten haben, für den Spieler klagen dürfen, kann das Commonwealth auch stellvertretend für alle Spieler klagen.

Auch das Argument, dass die Spieler das Geld gegen andere verloren und PokerStars nur die Hausabgabe kassierte, weist der Oberste Gerichtshof zurück. Obwohl das Haus nicht gegen den Spieler direkt spielt, so ist es in diesem Fall als Gewinner definiert und daher in der Verantwortung.

Der letzte Streitpunkt ist die zu zahlende Summe. Das Schadenersatzgesetz besagt, dass die Spieler Anrecht auf das Dreifach ihres Verlustes haben. Unterlagen belegen, dass 34.000 Spieler aus Kentucky zwischen 2006 und 2011, also vom Inkrafttreten des Unlawful Internet Gambling Enforcement Acts (UIGEA) bis zum Black Friday, rund $290,23 Millionen verspielten.

Doch mit den $870 Millionen ist es nicht getan. Der Oberste Gerichtshof hat Zinsen in Höhe von 12 % für mehr als drei Jahre veranschlagt. Der Zeitraum ergibt sich aus dem ursprünglichen Urteil, sowie dem Urteil des Revisionsgerichts.

Damit ist eine Strafzahlung von fast $1,3 Milliarden fällig. Ob Flutter Entertainment diese Summe zahlen muss, ist jedoch ungewiss. Das Unternehmen annoncierte, dass noch nicht alle juristischen Schritte genommen wurden.


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