Kolumnen

Roy Decker und die Schweiz

Pokerberichterstatter gibt es ein paar. Italienische Blogger sind euphorisch; Rosi will keine Gefälligkeitsjournalistin sein und dann gibt es Journalisten, welche über Poker schreiben und die Psychologie des Spiels nicht verstehen.

Guter Pokerjournalismus ist nach meiner Meinung erstmal  Service und bringt nicht viel Kohle, ist aber für die Szene ein wichtiger Faktor, um mitzufiebern und für mich die Möglichkeit auch mal öffentlich selbst über mich zu lachen.

Auch einer, welcher auch mal über sich lachen kann, ist Roy Decker vom Royal Flush Magazin. Diesen Deutschen habe ich in Budapest kennen gelernt und er hat wie jeder Mensch seine Ecken und Kanten. So weit ich gesehen habe, versteht Roy etwas vom Pokerspiel. Beim Main Event hat er gleich selbst mitgetan am Unibet Open in Budapest und als ich hinter ihm stand, machte er mit seinen Chips gleich Action. Auf den Flop 10-9-2 schob er seine Buben all-in und der Nordländer bezahlte mit A9 seinen Allin. Ace on the River (genauer Handverlauf vorbehalten). – Pech für Roy Decker.

Natürlich musste ich dann fast zwei Monate in seinem Profil lesen: „Don’t play a hand, when a swiss guy stands behind you“. Dann war ich halt Schuld. Habe ihm Unglück gebracht, und Roy, das verspreche ich hier auch: „Der nächste Drink geht auf mich“. Aberglaube und Unschuldsvermutung hin oder her.

Roy Decker ist nun in Wien im Montesino Card Casino und berichtet dort mit einem Ticker live auf Royal Flush. Ich verfolge seine Informationen gerne, weil der Typ eben etwas von Poker versteht.

Doch versteht Roy Decker Europa? Ja wir Schweizer glauben auch zu Europa zu gehören und nicht nach Afrika ins Dschungelspital. Wenn ich lesen muss:

Lieber Roy Decker, Albert Schweitzer war ein Deutscher. Theologe, Arzt, Philosoph und sogar ein Musiker mit großer Affinität zu Johann Sebastian Bach. Duong „Jungah“ Nguyen ist trotz seiner vietnamesischen Wurzeln ein Schweizer und genau so heißen meine Landesgenossen. Dir, Jungah auf diesem Weg noch herzliche Gratulation zu Deiner Leistung in Wien.

Wenn Du, Roy Decker, vielleicht demnächst in die Schweiz kommst, dann verspreche ich Dir, gehen wir mal so richtig auf eine „urchige“ Tour. Ich hoffe dann wirst Du Dich an uns im Positiven erinnern und die „Schweiz“, in deinem Repertoire auf Deiner Tastatur im Schlaf beherrschen.

Schreibfehler gelten dann nicht mehr…

Herzliche Grüße und ein freundschaftliches Cheers

Martin Bertschi


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