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Schummel-Skandal in Houston: Pokerbetrug mit Hightech-Methoden aufgedeckt

  • Hightech-Betrug: Spieler nutzen RFID-Karten und Lesegerät zum Schummeln beim Live-Poker.
  • Lebenslange Sperre: Ex-Angestellter Carlito wird vom JokerStars Club dauerhaft ausgeschlossen.
  • Neue Bedrohung: High-Tech-Betrug stellt Pokerräume vor große Sicherheitsprobleme.

Ein Betrugsfall erschüttert derzeit die Pokerszene in Houston, Texas. Im JokerStars Poker Room wurden drei Spieler beim Einsatz eines RFID-basierten Kartenerkennungssystems ertappt, darunter Carlito, ein ehemaliger Mitarbeiter und Botschafter des Clubs. 

Im JokerStars Club in Texas.
Der Club blieb knallhart.

 

Gemeinsam mit zwei von ihm eingeladenen Gästen, Marcelo und Ivan, manipulierte er ein Highstakes-Spiel durch das Einschleusen eines präparierten Kartendecks. Dieses war mit RFID-Chips ausgestattet und wurde in Kombination mit einem versteckten Lesegerät verwendet, um Kartenwerte in Echtzeit auszulesen. Die beiden Mitverschwörer konnten fliehen, Carlito wurde aber zur Rede gestellt und gestand letztlich.

Lebenslanger Bann und verschärfte Sicherheitsmaßnahmen

Die Leitung des JokerStars Social Clubs reagierte umgehend: Carlito wurde lebenslang vom Spielbetrieb ausgeschlossen. In einer offiziellen Stellungnahme sprach der Club von tiefer Enttäuschung über den Vertrauensbruch. 

Pikant: Carlito war früher Angestellter des Clubs. Den geschädigten Spielern wurden sämtliche verlorenen Beträge erstattet. Um künftige Vorfälle zu verhindern, kündigte der Club die Entwicklung fälschungssicherer Spezialkarten an.

Reue und Vorwürfe in geleakten Nachrichten

Kurz nach Bekanntwerden des Vorfalls wurden private Nachrichten von Carlito publik, in denen er Reue zeigte. „Ich habe einen Fehler gemacht und trage die Verantwortung“, heißt es darin. Gleichzeitig beklagte er, dass nicht nur die illegalen Gewinne in Höhe von rund 400 US-$ (ca. 345 €) einbehalten worden seien, sondern auch 2.700 US-$ (ca. 2.326 €) seines eigenen Geldes. „Ich werde so etwas nie wieder tun“, schrieb er.

Wie funktioniert Betrug mit RFID-Karten?

Betrüger nutzen immer häufiger Spielkarten mit integrierten RFID-Chips (Radio-Frequency Identification), die jede Karte digital identifizierbar machen. Kombiniert wird das mit einem versteckten Lesegerät. Dieses kann zum Beispiel in einem Rucksack, unter dem Tisch oder sogar in der Kleidung verborgen werden.

Das Lesegerät erkennt die Karten in Echtzeit und sendet die Informationen etwa an ein Smartphone. Alternativ kann ein Komplize über ein Funksignal oder Vibrationssystem Hinweise geben. So erhält der Betrüger einen unfairen Vorteil, ohne dass andere Spieler etwas bemerken.

Da solche Systeme kaum sichtbar sind, gelten sie als besonders gefährlich für Live-Pokerpartien.

Der Fall Carlito verdeutlicht jedenfalls: Der Einsatz moderner Technik ermöglicht Täuschungen, die selbst erfahrene Spieler kaum erkennen können. RFID-Decks, versteckte Scanner und drahtlose Kommunikationssysteme sorgen derzeit für neue Herausforderungen für die Sicherheitsinfrastruktur in Poker-Clubs.


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