Kolumnen

Schweizer Pokerlobbyismus

Amerikanische Systeme in der Politik sind diejenigen, welche mit Lobbyisten und Ausschüssen funktionieren. Genauso etwa wie dies Eddie Murphy im Film in „Ein ehrenwerter Gentleman“ darstellt. Auch wenn wir Schweizer eine direkte Demokratie haben und mehr abstimmen können als andere Europäer, müssen wir dieses Amerikanische System wie bei den Lobbyisten nachvollziehen, denn mehrheitlich entscheidet sich viel im Parlament.

Diesen Freitag hat Marc Horisberger vom Pokerpalace Pokersets in der kleinen Kammer, im Ständerat, in Bern Pokersets mit speziellen „Politikerchips“ verteilt, um die Motion Reimann „Entkriminalisierung des privaten Pokerspiels“ zu unterstützen. In der großen Kammer, im Nationalrat, wurde diese schon gutgeheißen. Wenn diese angenommen ist (dafür braucht es einen positiven Zuspruch von beiden Kammern), erhofft man sich in der Schweiz wieder private Turnierpokerturniere durchführen zu können.

Ob diese Werbeaktion verstanden wird, ist die eine Frage, weil Marc Horisberger ja auch einen kommerziellen Gedanken dahinter hegt um im „Pokerpalace“ wieder legale Turniere um Geld stattfinden zu lassen. Es haben sich auch einige Parlamentarier negativ geäußert – quasi weil sie ein Geschenk erhalten haben; und dies eventuell daran lag, dass es jeder gesehen hat. Vielleicht sind diese Politiker dann bei der Apéroveranstaltung beim Schweizer Casinoverband beim großen Buffet dabei, welches sich der „SCV“ sicher das Doppelte kosten lässt, als diese Fr. 20.– pro Politiker dieser Aktion.
Horisberger sucht die Öffentlichkeit, um auf Turnierpoker als Geschicklichkeitsspiel aufmerksam zu machen und zieht den Vergleich mit Jassen, welches als ebendieses gilt und um Geld in Turnierform gespielt werden darf.

Er tut dies momentan mit originellen Aktionen, bei welcher ich mich bisher einmal einspannen liess: An der Zürcher Herbstmesse „Züspa“, wurde ein Pokertisch aufgestellt, wo unter anderem Team Everest Schweiz Member Kaspar Schmid und einige andere Freiwillige dem Volk direkt Poker beibrachten. Es gab auch einen erfolgreichen Anlass speziell für lokale Politiker. Als Preise wurden Pokerbücher gestiftet und so darf sich jetzt mein Kollege von Pokerfirma.de, Stephan Kalhamer über reissenden Absatz seiner Bücher freuen.

Ob diese Lobbyaktionen etwas bringen zeigt sich in naher Zukunft. Es wäre doch zu hoffen, so dass auch wieder in der Schweiz rechtsmässig außerhalb in Turnierform gepokert werden darf. Mit Marc Horisberger’s Vorstößen zeigt ein Einzelkämpfer, dass es vielleicht nicht einmal viel Initiative braucht, um wieder private Pokerturniere durchführen zu können.

Darauf hoffe ich einmal.

Cheers Martin Bertschi

Mehr Informationen:
http://www.20min.ch/news/schweiz/story/Staenderaete-sollen-das-Pokern-kennenlernen-19223061


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