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Regelchaos bei der WSOP 2025: Handyverbot mit Ausnahmen sorgt für Kritik

  • Widersprüchliche Regeln: Handys am Finaltisch verboten – außer für WSOP-eigene Apps.
  • Kritik an Umsetzung: Schlupflöcher und schwierige Durchsetzung gefährden Fairness.
  • Coaching-Vorfall 2024: Neue Regeln wohl Reaktion auf kontroverse Laptop-Nutzung.

Die World Series of Poker (WSOP) hat vor Kurzem das neue Regelwerk für die Turniersaison 2025 veröffentlicht – inklusive einer scheinbar strengen Einschränkung zur Handynutzung. Demnach sind elektronische Geräte ab den letzten drei Tischen eines Turniers tabu. 

WSOP Logo
Über die WSOP-Regeländerungen wird heiß diskutiert.

 

Jetzt sorgt die WSOP mit einer Äußerung wieder einmal für Aufregung: Wer die WSOP-eigene Online-Plattform nutzt, darf sein Handy demnach weiterhin verwenden. Der Grund: Laut Regel 64(g)(1) stellt die Nutzung von WSOP.com, der WSOP+-App oder der Caesars Sports App keinen unfairen Vorteil dar – zumindest offiziell.

Schlupflöcher bleiben offen

Die Erlaubnis zur Nutzung WSOP-eigener Apps läuft Gefahr, den Sicherheitsanspruch der Veranstaltung zu unterlaufen. Ein Beispiel: Ein Spieler könnte theoretisch einen Low-Stakes Online-Poker-Tisch auf WSOP.com geöffnet haben – während Nachrichten von Helfern als Push-Benachrichtigungen eingeblendet werden. Solange der Poker-Client offen ist, wäre das laut Regelwerk erlaubt. Die Folge: Spieler erhalten potenziell externe Unterstützung, ohne die Regeln zu verletzen. Das könnte die Chancengleichheit gefährden – und die neue Vorschrift zur Farce machen.

WSOP 2025: Das sind die wichtigsten Regeländerungen

  • Handyverbot am Finaltisch: Elektronische Geräte sind ab den letzten drei Tischen untersagt – mit einer umstrittenen Ausnahme.
  • App-Ausnahme: Die Nutzung von WSOP.com, der WSOP+-App und Caesars Sports App bleibt ausdrücklich erlaubt.
  • Coaching verboten: Zuschauer dürfen Spieler nicht mehr verbal oder digital unterstützen (Regel 64(d)).
  • Verweis auf Nevada-Recht: Die neuen Maßnahmen stützen sich auf bestehende Glücksspielgesetze des Bundesstaates.

Die Regeländerung stellt auch das WSOP-Personal vor ein Dilemma: Wie soll zwischen legitimer App-Nutzung und Regelbruch unterschieden werden, wenn Push-Nachrichten sichtbar sind? Und was passiert, wenn ein anderer Spieler Einsicht in solche Nachrichten erhält? Zwar wäre der Spieler formal im Recht – der Vorteil für ihn wäre aber dennoch kaum von der Hand zu weisen. Noch schwerer wiegt: Wer wirklich betrügen will, kann sich mit einem Sichtschutz auf dem Display schützen – und so unentdeckt bleiben.

Reaktion auf Coaching-Vorfall 2024?

Beobachter vermuten, dass die verschärften Regeln eine direkte Reaktion auf einen umstrittenen Vorfall beim Main Event 2024 sind. 

Damals wurden Dominik Nitsche und Joe McKeehen mit einem Laptop am Rail des späteren Siegers Jonathan Tamayo gesehen. Auf dem Gerät war eine Hand-Matrix sichtbar – Hinweise auf unerlaubtes Coaching machten die Runde. 

Auch wenn Tamayo nur während Pausen Rücksprache hielt, sorgte die Szene für heftige Diskussionen. Eine weitere neue Regel, 64(d), verbietet nun explizit Coaching jeglicher Art – verbal oder digital – durch Zuschauer.


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