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WSOP 2025: Philip Sternheimer widmet sein erstes Bracelet den USA

  • Persönlicher Triumph: Philip Sternheimer holt nach 13 Jahren sein erstes WSOP-Bracelet – mit Tränen in den Augen.
  • US-Hymne als Zeichen: Der Brite mit deutsch-jüdischen Wurzeln wählt „The Star-Spangled Banner“ als Dank an Amerika.
  • Bewegende Familiengeschichte: Sternheimers Vater floh vor den Nazis und fand in den USA ein neues Leben.

Für Philip Sternheimer war der Gewinn seines ersten Bracelets bei der World Series of Poker 2025 weit mehr als nur ein sportlicher Erfolg. Nachdem er im 10.000-US-$-Pot-Limit-Omaha-Hi-Lo-Championship triumphierte, wurde der emotionale Moment bei der Siegerehrung zum Ausdruck einer ganz persönlichen Geschichte.

Phillip Sternheimer nach seinem Sieg bei der WSOP 2025.
Sternheimer ist den USA von Herzen dankbar.

 

13 Jahre lang hatte der ehemalige Finanzinvestor auf diesen Triumph hingearbeitet. Nun war es so weit, und Sternheimer konnte seine Gefühle nicht zurückhalten.

Die US-Hymne als bewusste Entscheidung

Was viele überraschte: Statt der britischen oder dänischen Nationalhymne erklang bei der Bracelet-Zeremonie im Horseshoe Casino „The Star-Spangled Banner“. Sternheimer, der auf Hendon Mob als britischer Spieler geführt wird, hatte die US-Hymne selbst gewählt.

Nicht aus Zufall, sondern als klares Zeichen der Dankbarkeit gegenüber dem Land, das seiner Familie einst das Leben rettete. „Ich bin als Amerikaner geboren. Mein Vater wollte nicht, dass ich Deutscher bin“, erklärte er später im Interview, sichtlich bewegt.

Ein Leben, geprägt von Flucht und Neubeginn

Hinter dieser Entscheidung steckt eine bewegende Familiengeschichte: Sternheimers Vater war ein deutscher Jude, der während des Zweiten Weltkriegs vor den Nationalsozialisten floh. Über Frankreich und Spanien gelang die Flucht in die USA, wo er ein neues Leben aufbaute, ohne auch nur ein Wort Englisch zu sprechen.

Jahrzehnte später kehrte er als amerikanischer Staatsbürger nach Europa zurück. Für Philip Sternheimer ist die Verbindung zur amerikanischen Identität daher zutiefst emotional.

„Amerika hat meine Familie gerettet“

Sternheimer lebt seit über zehn Jahren im Vereinigten Königreich, doch in seiner Selbstwahrnehmung ist er stolzer Amerikaner. „Amerika hat meine Familie und Millionen andere gerettet“, sagte er.

Dass er heute auf der Bühne eines der weltweit größten Pokerturniere stehen und seine persönliche Geschichte erzählen kann, sei für ihn nur möglich, weil die USA seiner Familie damals Schutz boten. Seine Worte und sein Auftritt machten die Siegerehrung jedenfalls zu einem der bislang eindrucksvollsten Momente bei der WSOP 2025.


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