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Deutschland: DSWV fordert eine Neuausrichtung der Regulierung

Sinkende Steuereinnahmen, florierender Schwarzmarkt. Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) verfolgt die Entwicklung in Deutschland mit Besorgnis und fordert ein Umdenken.

Ist die Regulierung gescheitert?” so unsere Frage rund um den Staatsvertrag zur Neuregulierung des Glücksspielwesens in Deutschland vor rund elf Monaten. Ein endgültiges Fazit zum Glücksspielstaatsvertrag 2021 (GlüStV 2021) lässt sich schwer ziehen, allerdings sieht Erfolg anders aus.

Wie die Schnabl-Studie im November vergangenen Jahres gezeigt hat, so spielt mittlerweile jeder zweite bei einem illegalen Anbieter. Die Schwarzmarktanbieter haben keine Einzahlungslimits im Casino und verlangen keine Sportwettensteuer von 5 % auf jede Wette.

Wer bei lizenzierten Anbietern spielt, ist eigentlich der Dumme. Buchmachern und Online Casinos in Deutschland sind oftmals die Hände gebunden, was Aktionen angeht. Die zusätzliche Steuerlast wirkt sich auf Auszahlungsquoten aus.

Für die deutsche Poker-Community war die Regulierung ebenfalls kein Erfolgserlebnis. Einzahlungs- und Tischlimit zeigen, dass die Macher wenig Ahnung von der Thematik haben. Die Begrenzung auf einen Anbieter ist ein Problem für kleine Poker Rooms und fehlende Konkurrenz ist immer schlecht für die Kunden.

Der DSWV hat bereits mehrfach die Verantwortlichen kritisiert. Bei der Jahrespressekonferenz war die Lage in Deutschland einmal mehr ein wichtiges Thema. Konkret ging es um “die Entwicklung des deutschen Sportwettenmarktes”.

Dort wurden ein Rückgang von 5,4 % der gesamten Spieleinsätze im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Insgesamt wurden €7,72 Milliarden bei legalen Anbietern gewettet. “Das Geld fließt stattdessen in die Kassen der Schwarzmarktanbieter“ so Mathias Dahms (Präsident des DSWV).

Dass 2022 ein WM-Jahr war, ist sicherlich ein Argument, doch 2023 folgt einem Trend, den es seit Inkrafttretens des GlüStV 2021 gibt. Sieht man sich den gleitenden Durchschnitt der Steuereinnahmen an, so gab es bis Ende 2021 einen stetigen Aufwärtstrend. Nun befinden sich die Steuereinnahmen im Sinkflug.

Der DSWV hofft auf ein Umdenken und auf “dringende Maßnahmen seitens der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder”. Unter anderem appliert der DSWV auf eine Lockerung der Auflagen:

Beispielsweise können regulierte Anbieter seit dem Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags 2021 durch ein begrenztes Wettprogramm nicht mit den umfangreichen Wettangeboten des Schwarzmarktes mithalten. Der Verband fordert deshalb attraktive Rahmenbedingungen für regulierte Anbieter, damit diese wettbewerbsfähig bleiben.


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