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Klage gegen Online-Casino: Spieler bekommt Verluste erstattet

Schlechte Zeiten für Online-Casinos. Vermehrt kommt es zu Rückforderungen von Spielern und erstmals hat das Landgericht Gießen entschieden, dass einem Spieler rund $12.000 rückerstattet werden.

Seit letztem Jahr häufen sich die Verfahren gegen die Online-Anbieter. In Österreich und Deutschland fordern immer mehr Spieler – auch Pokerspieler – ihre Verluste von den Online-Casinos ein und berufen sich dabei auf den Umstand, dass das Angebot illegal sei. Zumeist enden diese Verfahren in Vergleichen und die Öffentlichkeit bleibt außen vor. Nicht so bei diesem Verfahren vor dem Landgericht Gießen gegen Entain, Betreiber von bwin, partypoker und so weiter.

Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag im Juli soll eine rechtliche Basis für Online-Casinos geschaffen werden, aktuell ist Online-Glücksspiel in Deutschland verboten. Mit diesem Argument werden Verluste nun eingeklagt. In diesem konkreten Fall geht es um Roulette-Verluste aus dem Jahr 2017. Das Urteil fiel zugunsten des Klägers aus, rund € 12.000 und die Gerichtskosten muss Entain zahlen. Rechtskräftig ist das Urteil (AZ: 4 O 84/20) noch nicht. Ob Entain (Bwin) in die Berufung beim Oberlandesgericht Frankfurt geht, ist nicht bekannt. Zum Verfahren selbst gibt es „kein Kommentar“, man betont aber, „dass wir in der Vergangenheit unsere Angebote rechtmäßig nach den einschlägigen Bestimmungen des Unionsrecht veranstaltet hatten“. (Siehe Tagesschau).

Das Urteil vom Landgericht Gießen könnte eine Klagswelle auslösen, auch die im Herbst beschlossene „Duldung von Online-Casinos“ hebt das eigentliche Verbot von Online-Glücksspielen bis zum neuen Glücksspielstaatsvertrag nicht auf und sei damit nicht relevant.


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