Unibet Open Budapest: „Le Chiffre“ und der einzige Deutsche

Wenn berühmte Menschen pokern, zieht dies auch noch anderes Publikum an. Zum Beispiel wäre Dave Gahan, der Sänger von Depeche Mode bei einigen weiblichen Railbirds ganz oben auf der Wunschliste. Ich werde ihn mal anfragen, ob er überhaupt Poker spielen kann, so klappt bei mir vielleicht auch mal mit den Railbirds.

Doch heute pokert einer an Tag 1b mit, welcher schon einmal James Bond vergiftet hat. Hat doch auch seinen Reiz, diesen nicht zu Tod bringenden Engländer einmal an seine Grenzen zu bringen. Doch gegen seine Gadgets oder Pokerdinge, wie es auf Pokerfirma.de heisst, kommt man nicht an. So ging der Agent schnell raus ins Auto, sich durch den Onlinedoktor die Medikamente verabreichen zu lassen, um dann zehn Minuten später „Le Chiffre“ zuerst einen „Raise One Million“ zu verpassen und ihn mit einem Straight Flush schlagen. Es waren die 7,5 in Pik und diese Hand ging dann als „James Bond – Starthand“ ins Pokerlexikon ein.

Natürlich ist der Schauspieler Mads Mikkelsen einer, den jeder durch diese Rolle kennt. Doch der Typ pokert auch und nicht schlecht. Ich erinnere mich, als eine Pressemitteilung besagte, er wäre bei einer illegalen Pokerpartie verhaftet worden. Jetzt ist er wieder aus dem Gefängnis raus und spielt hier am Unibet Open Tag 1b.

Insgesamt spielen 460 Spieler um den Preispool von 360’000 Euro. Das Turnier ist laut der Organisation ausverkauft und es hätten mehr Spieler Platz gehabt. Wie üblich wollten einige auf den letzten Drücker den Buyin bezahlen und konnten ihre 1’650 Euro wieder einstecken.

Am Tag 1a spielten 230 Spieler und es sind trotz der flachen Struktur nur noch 51 Spieler der ersten Hälfte übrig. Leider sind alle Schweizer und der englische Student, welcher in Innsbruck studiert, ausgeschieden und konnten gegen die aggressiven Spieler sich nicht behaupten:

Es ist auch ein Featuretable im Einsatz, welcher live gestreamt wird. Der ganze Anlass ist übrigens televised und kann im Web unter www.unibetopen.com online geschaut werden.

Als einziger Deutscher geht heute Roy Decker vom Royal Flush Magazin an den Start. Er fühlt sich schon wie der einzige Senegalese bei den olympischen Winterspielen, als Fahnenträger, als lonesome Fahnenträger. Er hat von der deutschen Organisatorin von Maria Poker schon ein schönes Angebot bekommen: Falls er den Finaltable erreicht, wird er im deutschen Nationaltrikot eingekleidet. Er ist auf jeden Fall gestern früh ins Bett, um heute fit zu sein. Vielleicht wollte er auch nur online spielen.

Isildur1 scheint mir nicht im gestrigen Feld gewesen zu sein. Er hatte nämlich gestern 12000 Hände online gespielt. Hmm, vielleicht verheimlicht ja Roy Decker, seine wahre Identität. Ich werde ihm heute mal über die Schulter gucken und seinen Spielstil analysieren.

Cheers

Martin Bertschi