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2021 – Das Jahr der 188 WSOP Bracelets

2021 war COVID-bedingt erneut ein irreguläres Jahr der World Series of Poker (WSOP), doch wahrscheinlicher ist sogar, dass die Verantwortlichen an den vielen Bracelet Events Gefallen gefunden haben. Gleich 188 Goldarmbänder wurden 2021 rund um den Globus ausgespielt.

Im Jahr 2020 wurde aus der Not heraus die WSOP Online ins Leben gerufen. In den zwei erlaubten Bundesstaaten auf wsop.com, international auf GGPoker.com. Im Hypbrid-Event wurde schließlich noch Damian Salas zum Weltmeister gekürt. Es gab vor allem von den Pros Kritik am Modus 2020, weil man die Online-Bracelets nicht als „vollwertige“ Bracelets anerkannte, außerdem würde die Vielzahl der Braceletgewinner zur Entwertung der bisherigen Sieger führen und in weiterer Folge Schaden an der Marke der WSOP anrichten.

Manig Loeser
(c) PokerGO

Nun ja, die Verantwortlichen der WSOP haben die Kritik zur Kenntnis genommen, aber daraus eine ganz eigene neue Strategie entwickelt – 2021 sollte es einfach noch mehr Bracelets geben. Nach und nach erhöhte sich die Anzahl und tatsächlich waren es am Ende 188 Bracelets, die in diesem Jahr ausgespielt wurden.

Den Anfang machten die 33 Events der „Domestic WSOP“ auf wsop.com. Wer in Nevada oder New Jersey war, konnte um die Bracelets spielen und das tat auch Manig Loeser, der in diesem Jahr sein erstes Bracelet holen konnte. Gleich im Anschluss wurde im Sommer dann die internationale WSOP auf GGPoker gestartet und auch hier wurden 33 Bracelets vergeben. Daniel Smiljkovic konnte sich dabei ebenfalls sein erstes Bracelet sichern. Währenddessen erhielt wsop.com eine Lizenz für Pennsylvania und das wurde mit einer Mini-WSOP und acht Bracelets gefeiert.

Koray Aldemir

Von 30. September bis 22. November fand dann endlich wieder die Live-WSOP statt. Zum allerletzten Mal im Rio All-Suite Hotel & Casino, denn nächstes Jahr wird im Bally’s & Paris gepokert. Viel Kritik gab es im Vorfeld rund um die COVID-Bestimmungen, die Impfpflicht für die Teilnehmer wurde zwar nicht von allen begrüßt, von vielen aber letztlich doch akzeptiert. Durch die Einreisebeschränkungen waren die Felder zunächst noch mehr als sonst von den Amerikanern geprägt, bis zum Ende hin aber wurde vor allem die Zahl der europäischen Teilnehmer deutlich höher. 88 Bracelets wurden im Rio ausgespielt, außerdem gab es noch zehn Online-Bracelet Events auf wsop.com für Nevada/New Jersey und eines für Pennsylvania. Koray Aldemir sorgte für den bereits dritten Weltmeistertitel für Deutschland nach Pius Heinz (2011) und Hossein Ensan (2019). Es war das erste Bracelet für den in Wien lebenden Berliner und mit $8.000.000 Preisgeld natürlich auch sein höchstes Preisgeld. Insgesamt hat Koray aber schon mehr als $20.000.000 gewonnen. Ein zweites Bracelet ging auch noch nach Deutschland bzw. Österreich. Ole Schemion konnte beim „Hall of Fame“ Bounty zuschlagen und sich damit ebenfalls sein erstes Bracelet holen.

Aus Las Vegas kam der WSOP Tross dann nach Europa und von 19. November bis 8. Dezember wurde die WSOP Europe im King’s Resort Rozvadov ausgetragen. Die Vorzeichen waren keine guten, denn die Infektionszahlen in Tschechien waren stark am steigen und ein möglicher Lockdown hing wie das Damoklesschwert über dem Festival. Die Startzeiten mussten verändert werden, die Livestreams wurden aufgezeichnete Livestreams und auch die superteuren High Roller Events wurden durch günstigere ersetzt, da das internationale Publikum für diese Buy-In Klasse dann doch ausblieb. Und dennoch wurden die 15 Bracelets vergeben, ein neuer Teilnehmerrekord aufgestellt und ein Pokerfestival gefeiert, wie es nur das King’s kann. Chapeau Leon Tsoukernik, denn viele andere Casinos hätten die WSOP Europe dieses Jahr sicherlich nicht so auf die Beine stellen können. Emil Bise konnte bei der WSOPE sein erstes Bracelet gewinnen, Maximilian Klostermeier, der in Dänemark lebende Deutsche, gewann sein zweites.

Phil Hellmuth schrieb dieses Jahr wieder WSOP Geschichte, weil er sich sein 16. Bracelet sichern konnte. 1989 siegte er beim $10k Main Event und wurde Weltmeister, dieses Jahr nahm er bereits sein 16. Armband in Empfang. Neun Bracelets hat Phil Hellmuth vor dem Pokerboom bzw. bis 2003 gewonnen, und sicherlich war es bei kleineren Feldern einfacher. Aber sieben holte er in der „neuen“ Pokerwelt und bislang ist Phil Hellmuth auch der einzige Spieler, der sowohl das Main Event in Las Vegas als auch bei der WSOP Europe gewinnen konnte.

Was die WSOP 2022 bringen wird? Auf jeden Fall wieder viele Bracelets und man darf davon ausgehen, dass man erneut online und live um die begehrten Armbänder spielen wird können. Es gibt auf jeden Fall auch einen neuen Austragungsort mit dem Bally’s & Paris und es wird auf jeden Fall auch wieder eine WSOP Europe im King’s Resort Rozvadov geben.


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