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Lederer Files – die Schlammschlacht kann beginnen

Während die ersten vier Teile des Interviews mit Howard Lederer eher wenig überzeugen konnten, lieferen die neusten Episoden reichlich Gesprächsstoff. Namen werden genannt und Personen werden beschuldigt. Lindgren soll Geld geklaut haben, Juanda war gegen PokerStars, nun meldet sich ein Insider und sagt Lederer lügt.

Wer dachte, Howard Lederer schaffe es stundenlang zu reden, ohne was zu sagen, der hat sich geirrt. Der ehemalige Direktor von Full Tilt Poker hat nun einige Details ausgepackt. Nichts wirklich Überraschendes, doch dass es nun Schuldzuweisungen gibt, sorgt für reichlich Pfeffer.

Zuerst zieht Lederer über Phil Ivey her und gibt an, dass der Grund seiner Klage nicht die Sorge um die Spieler war. Ivey wollte FTP schwächen, damit ihm erlaubt wird, eine andere Poker Plattform zu repräsentieren, jedoch gleichzeitig seine Anteile an FTP zu behalten.

Der sechste Teil des Interviews hätte dann den Titel „The Good, the Bad and the Ugly“ verdient. Chris Ferguson war der Einzige, der Geld zurückzahlen konnte und wollte. ‚Jesus‘ zahlte $14 Millionen, damit FTP in die Gänge kommt und die Spieler (irgendwann) wieder ausgezahlt werden können. Lederer gibt auch an, dass ohne dieses Geld, der Deal mit PokerStars vermutlich ins Wasser gefallen wäre. Gus Hansen war ebenfalls einer der Wenigen, die an einer Lösung der Probleme interessiert waren.

Weniger hilfreich waren hier Phil Gordon, John Juanda und Andy Bloch. Bloch soll wenig mitgeholfen haben und nur versucht haben, sich mit den anderen zu arrangieren und Gordon soll nur eigene Ziele verfolgt haben. Juanda, der die zweitmeisten Anteile besaß, soll zwar dem PokerStars Deal zugesprochen haben, doch die nötigen Dokumente nicht unterzeichnet haben.

Zu guter Letzt zieht Lederer noch über Erick Lindgren her. Der hatte sich von FTP $2 Millionen geborgt, um andere Schulden zu begleichen. Versehentlich wurden ihm jedoch $4 Millionen gegeben, einmal $2 Millionen auf sein Spielerkonto und einmal $2 Millionen per Banktransfer.

Als Ferguson ihn darauf ansprach, sagte Lindgren, er würde es zurückzahlen, tat es jedoch nicht. Hinzu kommt, dass er sich auch nicht mehr meldete und Anrufe ignorierte. Zu den weiteren zahlungsunwilligen Schuldnern, die Lederer genannt hat, gehören Phil Ivey, John Juanda, Ray Bitar und David Oppenheim.

Doch auch gegen Howard Lederer wird gewettert. Ein anonymer ehemaliger Mitarbeiter in „hoher Position“ hat seinem Ärger Luft verschafft und seine Meinung auf Reddit kundgetan. Er gibt an, dass FTP einfach schlecht geführt war und Lederer immer versucht hat, mit offensichtlichen Fehlbesetzungen zu sprechen, anstelle zu handeln.

Die Probleme waren zwar nicht alle bekannt, doch John Juanda soll schon früh erkannt haben, dass einiges im Argen liegt und sich deshalb frühzeitig zurückgezogen haben. Bitar soll einige Familienmitglieder in die Firma geholt haben, die sich ebenfalls reichlich bedient haben sollen.

Als Beweis, dass er auch wirklich bei FTP gearbeitet hat, postet der angebliche Insider einige Dokumente, die er von seiner Arbeit beim Online Poker Room vorliegen hat. ‚FTPInsider‘ wäre zudem bereit ein Interview zu machen und seine Sicht der Dinge zu erzählen.

Eine detaillierte Auswertung der gestrigen Interviews wird im Laufe des Tages nachgereicht. Alle Teile des Interviews findet ihr in dem Hauptartikel zu den ‚Howard Lederer Files‘ verlinkt. Wer sich die durchaus sehenswerten Teile 5 und 6 direkt ansehen möchte, findet hier die Links.

—> The Howard Lederer Files – Phil Ivey & Wechsel 2.0
—> The Howard Lederer Files – Schulden der FTP Spieler und Probleme mit der Groupe Bernard Tapie


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