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Düsterer Donnerstag – Stichtag in Deutschland

Die Duldung für Glücksspielanbieter im Netz ist da. Es gibt mehr Fragen, als Antworten und selbst die offiziellen Stellen wissen nicht, was zu tun ist.

Der Glücksspielmarkt in Deutschland wird reguliert. Zwar ist der Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrag (GlüNeuRStV) noch nicht ratifiziert und es gibt sogar Bedenken, ob sich das Gesetz mit dem EU-Recht vereinbaren lässt, doch die Anbieter scheinen sich den Wünschen der Behörden zu fügen.

Der GlüNeuRStV gilt zwar frühstens ab Juli 2021, doch im September einigten sich die Leiter der Staats- und Senatskanzleien aller Bundesländer auf eine Duldung der Anbieter. In einer Übergangsphase soll das Spiel im Netz toleriert werden.

Ende September wurden kurzfristig Auflagen bekannt gegeben. Darunter ein Limit von vier Tischen, ein monatliches Einzahlungslimit in Höhe von €1.000 sowie die Abschaffung der Platzwahl. Als Stichtag wurde der 15. Oktober vorgegeben.

Ob das Tischlimit global oder pro Client gilt, wird diskutiert. Fakt ist jedoch, dass ohnehin vorgesehen ist, dass Spieler zukünftig nur bei einem Anbieter gleichzeitig spielen dürfen. Ob dieser „Spielerschutz“ umsetzbar ist, oder am Datenschutz beziehungsweise an der technischen Umsetzung scheitert, wird sich frühstens im zweiten Quartal 2021 zeigen. Also werden Spieler so viele Tische öffnen, wie es die Poker Rooms zulassen.

Aktuell ist ohnehin die Frage, wer die Anbieter kontrollieren wird. Wie Jan Strozyk und Philipp Eckstein für den NDR berichten, so gibt es keinen Plan, „wie die Einhaltung der neuen Regeln kontrolliert werden soll“.

Dennoch dauerte es nicht lange, bis die Anbieter reagierten. PokerStars.es zog sich vom Markt zurück, partypoker und 888 annoncierten DE-Plattformen und auch GGPoker holt Spieler aus Deutschland auf eine eigene Plattform.

Die deutschen Grinder haben zwar Zugriff auf den internationalen Spielerpool, doch neben den oben beschriebenen Auflagen gibt es weitere Einschränkungen. Aufgrund des Einzahlungslimits und des Kreditverbots sind Spieler-zu-Spieler Transfers nicht mehr möglich.

PokerStars hat noch keinen separaten Client annonciert, allerdings verlässt Full Tilt den deutschen Markt. partypoker bietet auf der deutschen Plattform keine Spins an, ob PokerStars das Angebot ebenfalls einschränkt muss sich zeigen. Grund hierfür ist die Auflage, dass Pokerspiele nicht gegen eine Bank stattfinden dürfen. Aus diesem Grund wird vermutlich auch eine All-In Versicherung nicht mehr angeboten werden.

Betfair und Winamax verzichten auf Poker und fokussieren sich auf Sportwetten. Betsafe und Nordic Bet schickt die deutschen Spieler zu Betsson. William Hill, Coral Poker und betathome verlassen einfach den Markt.

Anbieter DE Details
PokerStars bleibt genaue Vorgehensweise noch nicht bekannt
partypoker bleibt eigener partypoker.de Client geplant
GGPoker bleibt eigene .de App geplant
888poker bleibt Angebot bis 26. Oktober, ab 2. November soll eigener .de Room
kommen
Unibet bleibt Webclient bleibt, an einer Lösung wird gearbeiteet
Winamax stoppt Kein Pokerangebot mehr, Sportwetten sollen bleiben
RunItOnce bleibt man arbeitet an einer .de Lösung
Natural8 stoppt Alle DE-Spieler werden zu GGPoker transferiert
PokerStars.es stoppt Nur noch PS.eu bzw. PS.de
PokerStars.fr stoppt Nur noch PS.eu bzw. PS.de
Full Tilt stoppt Spielertransfer zu PS.eu bzw. PS.de

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